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Naturdach vs. Dachbegrünung

Naturdach

Grüne Dächer sind attraktiv. Sie verbessern das Mikroklima, fördern die Biodiversität und sehen dabei noch gut aus. Doch wer sich näher mit dem Thema beschäftigt, stößt schnell auf zwei Begriffe, die oft synonym verwendet werden, aber Unterschiede aufweisen: Naturdach und Dachbegrünung. Sie stellen zwei verschiedene Formen grüner Dächer dar und bieten jeweils eigene Vor- und Nachteile.

Naturdach vs. Dachbegrünung – Die Unterschiede

Obwohl die Begriffe „Naturdach“ und „Dachbegrünung“ häufig synonym verwendet werden, gibt es grundlegende Unterschiede in ihrer Zielsetzung, Gestaltung und Funktion.

Eine Dachbegrünung ist der übergeordnete Begriff und umfasst verschiedenste Formen der Bepflanzung von Dachflächen – von pflegeleichten, extensiven Systemen mit Sedum und Gräsern bis hin zu intensiven Begrünungen mit Sträuchern, Stauden oder sogar kleinen Bäumen. Dabei stehen vor allem technische Aspekte wie Wärmedämmung, Regenwasserrückhalt und gestalterische Aufwertung im Vordergrund.

Ein Naturdach hingegen ist eine besondere Form der Dachbegrünung, die sich stärker an natürlichen Lebensräumen orientiert. Es zielt darauf ab, ökologisch wertvolle Strukturen zu schaffen und heimischen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum zu bieten. Naturdächer sind oft artenreicher und strukturreicher als herkömmliche Begrünungen – mit Totholz, Steinen oder Sandflächen, die gezielt in die Gestaltung integriert werden. Die Pflanzenwahl orientiert sich an heimischen Wildpflanzen und Standortbedingungen.

Jedes Naturdach ist eine Form der Dachbegrünung – aber nicht jede Dachbegrünung erfüllt die Anforderungen an ein echtes Naturdach. In diesem Beitrag werden die beiden Begriffe allerdings getrennt betrachtet.

Technische und bauliche Voraussetzungen

Damit ein Dach begrünt oder als Naturdach genutzt werden kann, müssen bestimmte technische und bauliche Voraussetzungen erfüllt sein. Besonders wichtig ist die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion, denn Substrat, Pflanzen und gespeichertes Regenwasser bringen zusätzliches Gewicht mit sich. Naturdächer sind durch ihre strukturreichen Elemente – etwa Steine, Sand oder Totholz – häufig schwerer als einfache Begrünungssysteme, weshalb eine statische Prüfung im Vorfeld unerlässlich ist.

Auch die Dachneigung spielt eine Rolle: Flachdächer und flach geneigte Dächer bis etwa 15 Grad eignen sich am besten. Bei stärkeren Neigungen sind zusätzliche Sicherungen nötig, um das Abrutschen von Substrat und Pflanzen zu verhindern. Ein fachgerechter Schichtaufbau ist bei allen Systemen wichtig und umfasst eine wurzelfeste Abdichtung, eine Schutz- und Drainageschicht, ein Filtervlies und das geeignete Pflanzsubstrat. Naturdächer benötigen zudem spezielle Substrate und Raum für strukturgebende Elemente, die Lebensräume für Insekten und andere Kleintiere schaffen.

Auch eine funktionierende Regenwasserableitung ist entscheidend, um Staunässe oder Schäden am Gebäude zu vermeiden. Nur wenn diese baulichen Grundlagen stimmen, kann ein begrüntes Dach langfristig ökologisch und technisch sinnvoll betrieben werden.

Pflege und langfristiger Unterhalt

Auch wenn grüne Dächer oft als pflegeleicht gelten, unterscheiden sich Naturdächer und klassische Dachbegrünungen im Hinblick auf Pflegeaufwand und Unterhalt. Extensive Dachbegrünungen mit Sedum oder Gräsern benötigen in der Regel nur ein bis zwei Kontroll- und Pflegegänge pro Jahr – etwa zur Entfernung unerwünschter Pflanzen oder zur Kontrolle von Abflüssen. Intensive Begrünungen mit Stauden, Sträuchern oder Rasenflächen hingegen erfordern regelmäßige Pflege, vergleichbar mit einem Garten auf Bodenniveau – inklusive Gießen, Düngen und Rückschnitt.

Naturdächer liegen irgendwo dazwischen: Sie werden nach dem Prinzip der Selbstregulation geplant, sodass sich ein stabiles ökologisches Gleichgewicht einstellt. Die Pflege beschränkt sich daher meist auf punktuelle Eingriffe – etwa zur Eindämmung dominanter Arten oder zur Förderung der gewünschten Pflanzenvielfalt. Wichtig ist eine regelmäßige Beobachtung, um sicherzustellen, dass das Naturdach seine Funktion als Lebensraum langfristig erfüllt. Der Pflegeaufwand ist geringer als bei intensiven Begrünungen, erfordert aber mehr Fachkenntnis und ökologisches Verständnis.

Vorteile eines Naturdachs

  • Förderung der Biodiversität: Heimische Wildpflanzen, Insekten, Vögel und Kleintiere finden einen Lebensraum
  • Ökologischer Mehrwert: Naturdächer wirken wie „Mini-Biotope“ in der Stadt
  • Geringe Pflege: Nach der Etablierungsphase ist oft nur 1–2 Mal pro Jahr ein Eingriff nötig
  • Langfristige Stabilität: Durch natürliche Selbstregulation und angepasste Pflanzengesellschaften

Diese Nachteile gibt es:

  • Höherer Planungsaufwand: Standortanalyse, Auswahl heimischer Arten, mehr Know-how nötig
  • Eingeschränkte Gestaltungsfreiheit: Der Fokus liegt auf naturnaher Entwicklung, nicht auf Design
  • Nicht jede Dachfläche ist geeignet (z. B. bei zu geringer Traglast)

Vorteile einer Dachbegrünung

  • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: Von pflegeleichten Sedum-Matten bis hin zu Dachgärten mit Sitzplätzen
  • Technischer Nutzen: Verbesserte Wärmedämmung, Schallschutz, Regenwasserrückhalt
  • Aufwertung der Immobilie: Optisch ansprechend und förderfähig
  • Einfache Systeme verfügbar: Fertige Gründachmodule machen die Umsetzung einfacher

Diese Nachteile gibt es:

  • Je nach Intensität höherer Pflegeaufwand: Regelmäßiges Gießen, Düngen, Rückschnitt
  • Bei intensiver Begrünung: hohe Kosten und statische Anforderungen
  • Weniger ökologischer Nutzen, wenn nur standardisierte Sedum-Arten verwendet werden

Naturdach und Dachbegrünung als Beitrag zur Umwelt

Grüne Dächer leisten einen bedeutenden Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz – besonders in dicht bebauten urbanen Räumen, wo versiegelte Flächen dominieren und natürliche Lebensräume knapp sind. Sowohl klassische Dachbegrünungen als auch Naturdächer wirken dabei wie grüne Inseln, die eine Vielzahl positiver Effekte auf die Umwelt haben.

Ein zentraler Vorteil ist die Reduzierung von Hitzeinseln in Städten. Begrünte Dächer kühlen durch Verdunstung und Beschattung die Umgebungsluft und tragen so zur Senkung der lokalen Temperaturen bei – ein zunehmend wichtiger Faktor angesichts häufiger Hitzewellen und steigender Sommertemperaturen. Gleichzeitig verbessern sie die Luftqualität, da Pflanzen Feinstaub binden und CO₂ absorbieren.

Auch beim Thema Wasserhaushalt spielen begrünte Dächer eine wichtige Rolle: Sie speichern Regenwasser, verzögern den Abfluss und entlasten so die städtischen Kanalsysteme bei Starkregenereignissen. Das hilft, Überschwemmungen vorzubeugen und den natürlichen Wasserkreislauf zumindest teilweise wiederherzustellen.

Besonders Naturdächer haben zudem einen hohen ökologischen Wert. Sie schaffen strukturreiche Lebensräume für Insekten, Vögel, Wildbienen und andere Kleintiere – und tragen aktiv zur Förderung der Biodiversität bei. Durch den Einsatz heimischer Pflanzenarten, die sich an lokale Standortbedingungen anpassen, entstehen dauerhafte, pflegearme Mini-Ökosysteme mitten in der Stadt.

Nicht zuletzt helfen begrünte Dächer auch beim Klimaschutz, indem sie die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern: Im Sommer wirken sie kühlend, im Winter isolierend – was den Heiz- und Kühlbedarf reduziert und somit den CO₂-Ausstoß senkt.

Haben Sie Fragen zum Thema Naturdach vs. Dachbegrünung? Dann stehen wir Ihnen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.

BENNING Dachbegrünung GmbH – Wir sind ihr Ansprechpartner und Experte rund um intensive und extensive Dachbegrünung. Die Dachbegrünung ist ein Teilgebiet der Bauwerksbegrünung, welche sich aus Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung zusammensetzt.

Sie wünschen sich eine professionelle Beratung für die Biodiversität auf dem Dach mit einem Naturdach oder haben Fragen zur Bepflanzung für eine Dachbegrünung?

Mit unserem fachlich geschulten und erfahrenen Team stehen wir Ihnen bei Fragen zur Seite und beraten Sie gerne in Ihrem Vorhaben. Wir schaffen individuelle Gründächer, kümmern uns um die fachgerechte Pflege und richten uns nach Ihren Wünschen.

Rufen Sie uns gerne direkt unter der 02507 / 987 87 57 an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@benning-dachbegruenung.de. Sie können sich auch über unser Kontaktformular an uns wenden. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Wir gestalten Dächer im gesamten Münsterland, dem Ruhrgebiet, in der Region Osnabrück und sind deutschlandweit unterwegs.